Smart Home Funkstandards Überblick – Vergleich
Lichtszenen über das Smartphone aktivieren, Schalter nachrüsten, die Heizung steuern, Temperatur und Luftfeuchtigkeitsdaten aufzeichnen oder darauf reagieren. Wer sein Heim um bestimmte Smart-Home-Funktionen erweitern will, kann zwischen verschiedensten Hersteller und Techniken wählen. Mangels einheitlichem Standard gibt es dafür reichlich Auswahl: Der Markt im SmartHome-Segment wird förmlich überschwemmt. Einige Hersteller setzten dabei auf offene Standards, andere kochen ihre eigene Suppe, binden deren Geräte an deren Cloud an und verlangen neben hohen Anschaffungskosten dafür ev. sogar noch monatliche Gebühren. Wer hingegen auf offene Standards setzt, legt sich vermutlich nicht auf einen Hersteller und dessen Launen fest. Die wohl bekanntesten herstellerübergreifenden Funk-Standards fürs Smarthome sind, neben WiFi, die fürs SmartHome optimierten Standards ZigBee und Z-Wave.
ZigBee
Z-Wave
WLAN / WiFi
Thread
Thread verwendet IPv6 Adressen und IEEE 802.15.4 als Funk-Standard und wird von der Thread Group verwaltet. Thread gehört nach Übernahme des ursprünglichen Herstellers Nest mittlerweile zu Google. Neben Thread hat Google auch OpenThread als Open-Source-Implementierung von Thread veröffentlicht, um die Entwicklung zu beschleunigen.Thread verwendet für die Kommunikation ein Mesh-Netzwerk und bietet Support für niedrig Energie und batteriebetriebene Geräte. Der Vorteil beim Einsatz von IP besteht darin, dass Geräte leichter über das lokale Netzwerk oder Internet angesprochen werden können: als Beispiel die Kommunikation von einem Smart-Phone direkt mit einem Geräte ohne entsprechende zentrale Steuereinheit. Auch Thread verwendet das 2,4Ghz Frequenz-Band.
Matter
Der Matter-Standard hat die Smart-Home-Landschaft revolutioniert, indem er eine einheitliche Plattform für die Interoperabilität zwischen Geräten verschiedener Hersteller bietet. Matter nutzt bewährte Verbindungstechnologien wie Thread, WLAN und LAN, um eine nahtlose Kommunikation sicherzustellen.
Seit seiner Einführung im Jahr 2022 hat Matter breite Unterstützung von führenden Technologieunternehmen erhalten. Die Integration des Standards in neue Geräte nimmt kontinuierlich zu, während viele bestehende Geräte durch Software-Updates Matter-kompatibel gemacht werden können. Die Vorteile liegen in einer vereinfachten Einrichtung, verbesserter Sicherheit und einer gesteigerten Benutzerfreundlichkeit.Einheitliche Interoperabilität über verschiedene Marken hinweg
- Nutzung von Thread, WLAN oder LAN zur reibungslosen Kommunikation
- Wachsende Unterstützung durch große Technologieunternehmen
- Möglichkeit zur Nachrüstung älterer Geräte durch Software-Updates
Diese Entwicklungen positionieren Matter als zukunftsweisenden Standard für das Smart Home und fördern eine größere Akzeptanz und Integration in Alltagsgeräte.
EnOcean
EnOcean hat seinen Schwerpunkt bei Geräten die möglichst ohne Batterien oder externer Stromquelle auskommen. Durch "Energy Harvesting" kann z.B. ein Schalter durch kinetische Energie, rein durch die mechanische Kraft beim Drücken auf den Taster, genügend Energie erzeugen um ein Funksignal abzusetzen. EnOcean verwendet die Frequenzen 868,3 Mhz für Europa,902 Mhz für Nordamerika und 928Mhz für Japan.
Bluetooth
Durch die Einführung von Bluetooth Low Energy (BLE) bzw. Bluetooth 5.0 wird Bluetooth grundsätzlich für den Einsatz als Funk-Standard für Smart-Homes interessant. Gut möglich, dass in Zukunft Bluetooth auch mehr für die Hausautomatisierung eingesetzt wird. Bluetooth Mesh erweitert die Möglichkeiten von Bluetooth im Smarthome, indem es die Kommunikation zwischen mehreren Geräten effizienter gestaltet und größere Reichweiten ermöglicht. Führende Anbieter integrieren Bluetooth-Technologien zunehmend in ihre Smart-Home-Produkte, was die Interoperabilität von Geräten unterschiedlicher Hersteller verbessert. Sicherheitsupdates und -standards für Bluetooth werden kontinuierlich optimiert, um einen sicheren Betrieb in vernetzten Heimumgebungen zu gewährleisten.
HomeMatic IP
Für die HomeMatic IP - Produkte wird der von der eQ-3 AG entwickelte Funkstandard BidCoS verwendet. eQ-3 ist ein deutsches Unternehmen und entstand von der ELV Elektronik AG. Auch die HomeMatic-Geräte verbinden sich über ein Mesh-Netzwerk, für die Datenübertragung wird das 868 Mhz Band verwendet.
Fazit
Die für den Einsatz im Smart-Home optimierten Funk-Protokolle verwenden ein Mesh-Netzwerk, haben einige Gemeinsamkeiten, sind untereinander mangels Standard aber dennoch nicht direkt kompatibel. Für das Zusammenführen der hier vorgestellten Funk-Protokolle gibt es verschiedene Hersteller die neben deren Protokoll mit unter auch andere Protokolle unterstützen. Zum Beispiel bieten einige Smart-Home-Zentralen zusätzlich ZigBee als Funkprotokoll an.
Für all jene die sich die Option für einen alternativen Funk-Standard offen lassen wollen, gibt es einige Open-Source-Plattformen mit dessen Hilfe es möglich ist z.B. auf einem Raspberry Pi oder einem NAS mit entsprechenden Empfängern verschiedenste Standards von einem zentralen Rechner zu steuern. Was beim Verbinden der verschiedenen Funk-Standards bleibt ist, dass jedes Ökosystem sein eigenes Mesh-Netzwerk bildet, diese sich dann gegenseitig nicht unterstützen, sondern im Gegenteil, stören könnten. Eine Übersicht über verschiedene Smart-Home-Plattformen, sowie ein konkretes Beispiel, gibt es in folgendem Artikel: Smart-Home-Plattform.
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