Heizung steuern: PV Überschuss > ESP32 & Home Assistant
Nach ca. 20 Jahren konnte ich mit Home Assistant und einem ESP32 die Kontrolle über meine Wärmepumpe übernehmen. Kombiniert mit den Leistungsdaten der PV-Anlage ist Home Assistant in der Lage, den produzierten Strom möglichst direkt für das Heizen zu verwenden und somit den Eigenverbrauch zu steigern:
Estrich als Pufferspeicher: Am Nachmittag bereits für den nächsten Tag heizen?
Dank der sehr trägen Fußbodenheizung kann die Heizung für einige Stunden deaktiviert werden, ohne die Raumtemperatur zu beeinflussen. Der Estrich hat ein enormes Speicherpotential und übertrifft einen typischen Pufferspeicher um ein Vielfaches. Idealerweise ist die Heizung nach Sonnenuntergang nicht mehr aktiv, wodurch die Batterie der PV-Anlage abends und in der Nacht rein für den Haushaltsstrom verwendet werden kann.
Klappt vermutlich mit jeder Heizung: Mit ESP32 die Temperatur vortäuschen …
Wie beschrieben ist meine Wärmepumpe über 20 Jahre alt und besitzt weder eine Smart Grid Ready (SG Ready) - Schnittstelle noch eine andere Möglichkeit in die Steuerung einzugreifen. Ein Blick in die Dokumentation der Heizungssteuerung hat mir verraten, dass es sich bei den Temperatursensoren des Boilers und Pufferspeichers um PTC-Widerstände handelt, einfache Widerstände die sich mit der Temperatur verändern. Dies hat mich auf die Idee gebracht andere Widerstände einzusetzen und dadurch die Pufferspeicher- und Boilertemperatur vorzutäuschen. Wichtig dabei war mir, dass die Heizung auch ohne Home Assistant weiter funktioniert, daher verwende ich die verbauten PTC-Temperatursensoren weiter und ersetze diesen mit einem niedrigen Widerstandswert für das Einschalten und einem hohen Widerstandswert für das Ausschalten. Erste Versuche mit einem digitalen Potentiometer führten nicht zum Erfolg. Letztlich griff ich auf simple Relays und feste Widerstände zurück.
Ergänzend zur Heizungssteuerung: ESP32 und 4-Kanal Relay-Board
Für die Überwachung der Temperaturwerte des Boilers und Pufferspeichers in Home Assistant habe ich bereits einen ESP32 im Einsatz. Durch eine Erweiterung mit einem 4-Kanal Relay Board kann ich jeweils 2 Relays für die Steuerung des Warmwassers und 2 Relays für das Steuern des Pufferspeichers verwenden: Relay 1 und 2 wird für den Boiler und Relay 3 und 4 für den Pufferspeicher. Als Widerstände habe ich 1kOhm zur Verfügung, was bei dem verbauten PTC-Temperatursensor einen Temperaturwert von 25°C entspricht. Ein Wert von 1,25 kOhm würde bereits über 50°C bedeuten: ähnlich einem aufgeheizten Boiler. Keinen 250 Ohm Widerstand zur Hand, habe ich für den Boiler 4 Stück 1kOhm in einer Parallelschaltung verwendet. Hier die schematische Darstellung für das Warmwasser Relays 1 und 2:
Wenn die beiden Relays nicht aktiv sind, wird der ursprüngliche PTC-Temperatursensor verwendet. Das Aktivieren des ersten Relays unterbricht den PTC und ersetzt diesen mit den optionalen Widerständen, was einer Temperatur von über 50°C entspricht und die Warmwasseraufbereitung deaktiviert. Schalte ich das 2te Relay zu, werden die Widerstände für den 250Ohm-Wert überbrückt und der verbleibende 1kOhm-Widerstand täuscht der Heizung 25°C vor: Zeit für die Warmwasseraufbereitung.
Die Schaltung ermöglicht also 3 Zustände für den Boiler
- bisheriger Automatikbetrieb mit dem PTC der Heizung (Relais 1 aus + Relais 2 aus)
- Heizung deaktivieren (Relais 1 ein + Relais 2 aus)
- Heizung aktivieren (Relais 1 ein + Relais 2 ein)
Hier die 4 Relays: Für Boiler und Pufferspeicher: Die dreipoligen Kabel: Gelbgrün, Blau und Braun führen zum bestehenden PTC-Anschlusskabel.
Für das Warmwasser funktioniert das so weit. Bei der Heizung sind die simulierten 25°C zu hoch, daher habe ich die Widerstände im Pufferspeicher wie folgt angepasst: Den 1kOhm Widerstand habe ich durch zwei 470 Ohm Widerstände ersetzt, was 940Ohm ergibt und einer Temperatur von 17°C entspricht. Ein zusätzlicher 300Ohm-Widerstand ergibt 1,24kOhm, was einer Temperatur von etwas über 50°C entspricht.
Aufbau der Steuerung und notwendige Sensoren
Vorab noch ein Wort zu meiner Heizung
Der Drehstromkompressor der alten Heizung besitzt lediglich die beiden Betriebszustände ein und aus. Beim Einschalten der Wärmepumpe steigt der Druck allmählich an, wobei der Stromverbrauch je nach Zieltemperatur auf maximal 4,5 kW klettert. Ein integrierter Pufferspeicher dient lediglich als hydraulische Entkopplung. Die Wärmeversorgung für die Fußbodenheizung erfolgt über Umwälzpumpen, die den Pufferspeicher durchströmen. Die Wärmepumpe wird aktiviert, sobald die Temperatur im Pufferspeicher unter einen bestimmten Wert fällt, und schaltet sich ab, wenn eine festgelegte Temperatur erreicht ist. Technisch gesehen ähnelt die Beladung des Pufferspeichers also der Warmwasseraufbereitung, mit einem kleinen Unterschied: Die Druck und somit die Zieltemperatur wird anhand einer hinterlegten Heizkurve und mithilfe eines Außenfühlers angepasst.
Benötigte Hardware: Voraussetzungen
Mein Setup kombiniert die Informationen der folgenden Artikel:
- Hardware für Home-Assistant und Installation, siehe: Hardware für Home Assistant? Varianten: HAOS vs. Docker
- ESP-Home und ESP32-Mikrocontroller, siehe: Home-Assistant + DIY Mikrocontroller + ESP Home (Docker)
ESP32 ergänzend zur Heizungssteuerung + Minimum Logik
Den ESP32 Mikrocontroller habe ich nicht direkt in die Steuerung der Heizung integriert, auch ersetzt er diese nicht. Ich habe den ESP32-Mikrocontroller vielmehr um die bestehende Steuerung herumgebaut: mit eigenen Sensoren und eigenen Relais für das Manipulieren der bestehenden Heizungssteuerung. Vom ESP32 für die Heizungs(über)steuerung führen dutzende Kabel zu mehreren Temperatursensoren: verbaut an den unterschiedlichsten Stellen der Heizung und des Hauses:
Hier ein grober Überblick der wesentlichen Komponenten (zusätzlich zu Home-Assistant, ESP-Home und einem ESP32):
- DS18B20 Temperatursensoren für die Heizung und Außentemperatur, siehe: DS18B20 - Temperatur-Sensoren in ESP-Home
verbaute DS18B20 Temperatursensoren:
- direkt in der Wärmepumpe im Wärmetauscher
- Boiler
- Pufferspeicher
- ...
- DHT11-Temperatur-Sensoren für bestimmte Wohnräume: ESPHome: Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren DHT11/22
- Relay-Board für das Steuern der Heizung: Relay Board ESP32 - ESPHome
- Relay1: Warmwassertemperatur vortäuschen: ohne Relay2: warmes Wasser
- Relay2: Warmwasser kalt vortäuschen
- Relay3: Pufferspeichertemperatur vortäuschen: ohne Relay4: warmer Pufferspeicher
- Relay4: Pufferspeicher kalt vortäuschen
Das komplette ESP-Home-Projekt für den ESP habe ich wie folgt zusammengestellt:
esphome:
name: heating
esp32:
board: esp32dev
framework:
type: arduino
# Enable logging
logger:
# Enable Home Assistant API
api:
encryption:
key: "???"
ota:
platform: esphome
password: "???"
wifi:
ssid: !secret wifi_ssid
password: !secret wifi_password
# Enable fallback hotspot (captive portal) in case wifi connection fails
ap:
ssid: "Heating Fallback Hotspot"
password: "???"
on_disconnect:
if:
condition:
switch.is_on: relay4
then:
- switch.turn_off: relay3
- switch.turn_off: relay4
captive_portal:
one_wire:
- platform: gpio
pin: GPIO13
id: hub_1
# Relais
switch:
- platform: gpio
pin: GPIO32
name: Relay-Heizung-Wasser-fake
id: relay1
inverted: true
- platform: gpio
pin: GPIO33
name: Relay-Heizung-Wasser-kalt
id: relay2
inverted: true
- platform: gpio
pin: GPIO25
name: Relay-Heizung-Puffer-fake
id: relay3
inverted: true
- platform: gpio
pin: GPIO26
name: Relay-Heizung-Puffer-kalt
id: relay4
inverted: true
# Individual sensors
sensor:
- platform: uptime
name: heating.uptime
- platform: dht
pin: GPIO23
model: DHT11
temperature:
name: "Kueche.Temperature"
id: kueche_temperature
humidity:
name: "Kueche.Humidity"
- platform: dht
pin: GPIO1
model: DHT11
temperature:
name: "Wohnzimmer.Temperature"
id: wohnzimmer_temperature
humidity:
name: "Wohnzimmer.Humidity"
- platform: dallas_temp
one_wire_id: hub_1
address: 0x???
name: "heating.Warmwasser"
on_value_range:
- below: 40.0
then:
- switch.turn_off: relay1
- switch.turn_off: relay2
- above: 48.0
then:
- switch.turn_on: relay1
- switch.turn_off: relay2
- platform: dallas_temp
one_wire_id: hub_1
address: 0x???
name: "heating.Pufferspeicher"
- platform: combination
type: median
name: "EG.Temperatur"
sources:
- source: kueche_temperature
- source: wohnzimmer_temperature
Wie aus dem Projekt ersichtlich ist, habe ich bestimmte Aktionen direkt über Trigger des ESP32 umgesetzt. Damit ist der ESP32 in der Lage beim Ausfall des WLANs, oder falls Home Assistant einmal nicht verfügbar ist, die Kontrolle an die eigentliche Steuerung der Heizung zu übergeben. Zudem wird die Warmwasseraufbereitung gestoppt, wenn das Warmwasser seine Zieltemperatur erreicht hat, oder alle Relais deaktiviert, wenn die Wassertemperatur einen bestimmten Wert unterschreitet.
Die Wärmepumpe kann nicht mehr als 48 °C für die Warmwasseraufbereitung und ab dem Erreichen dieser Temperatur, lasse ich die Relais deaktivieren, wodurch die Wärmepumpe nicht weiter mit falschen Temperaturwerten getäuscht wird. Zudem gibt der ESP32 die Kontrolle wieder an die Heizung zurück, wenn das Wasser unter 40 °C fällt: Eine Art Notfall, damit das Wasser nicht ganz kalt wird.
Die Temperaturwerte der Wohnräume habe ich über einen "Combination-Sensor" vom Typ Median zu einem Wert kombiniert und dienen als Basis für die in Home Assistant umgesetzte Heizungsübersteuerung. Der Median kann im Gegensatz zum Mittelwert besser mit einzelnen Ausreißern umgehen.
Denkbar wäre auch, dass der ESP32 direkt die Daten des Smartmeter abfragt und selbstständig Entscheidungen für das Aktivieren der Heizung im Falle eines PV-Überschusses trifft. Ich überlasse diese Aufgabe Home Assistant.
Smart Grid Ready (SG Ready) nachrüsten?
SG Ready schafft die Basis für den Aufbau eines intelligenten Stromnetzes. Wärmepumpen, die ein "SG Ready" - Label besitzen können über eine definierte Schnittstelle angesprochen und gesteuert werden. Die hier vorgestellte Lösung entspricht natürlich nicht dem "SG Ready" - Standard, kann aber dennoch dazu verwendet werden in das Verhalten der Wärmepumpe einzugreifen und den Eigenverbrauch, speziell in Kombination mit einer PV-Anlage, gleichermaßen oder möglicherweise sogar noch besser zu steigern.
Mein Home Assistant - Setup für die Heizungssteuerung
Logik ausgegliedert: Skripte und Template-Sensoren:
Die folgenden Skripte und Helfer erleichtern es, die Automatisierung für die Steuerung der Heizung übersichtlich und nachvollziehbar zu halten.
Home-Assistant Skripte
Dank ESP-Home-Integration sind alle Sensoren und das 4-Kanal-Relay des ESP32 in Home-Assistant verfügbar:
Damit die Schaltvorgänge der Relais einfacher angesprochen werden können, habe ich Skripts für die einzelnen Zustände angelegt:
Helfer für die Raum-Solltemperatur
Mithilfe eines "Zahlenwert-Eingabe"-Helfer kann die gewünschte Raumtemperatur komfortabel in der Home-Assistant-Oberfläche angepasst werden kann:
Helfer: Template Sensor: Potenzieller Überschuss und Wettervorhersage
Um die HA-Automatisierung effektiver auf einen PV-Überschuss reagieren zu lassen, habe ich einen individuell angepassten Template-Sensor-Helfer erstellt:
{% set remaining_load = (states("sensor.byd_battery_box_premium_hv_maximale_kapazitat") | float(0) *
(1 - ((states("sensor.byd_battery_box_premium_hv_ladezustand") | float(0)) / 100)) / 1000) %}
{% set before_onehourbeforesunset = as_timestamp(now()) | timestamp_custom('%H%M') | float <
(states.sun.sun.attributes.next_setting | as_timestamp - (60 * 60)) | timestamp_custom("%H%M", True) | float %}
{% set pvsumkw = states("sensor.pv_sum_kw") | float(0) %}
{% set bat_gt_2 = states("sensor.byd_available_capacity") | default(0) | float > 2 %}
{{ pvsumkw > 1
and bat_gt_2
and states("sensor.pv_panels_energy_today_remaining") | float(0) > remaining_load
and before_onehourbeforesunset }}
Der Template-Sensor wechselt auf eingeschaltet, wenn über 1kW von der PV-Anlage produziert werden (pvsumkw >1), der Füllstand der PV-Batterie mindestens 2 kWh beträgt (bat_gt_2) und die PV-Prognose für den verbleibenden Tag größer als die restliche Kapazität des Akkus ist (states("sensor.pv_remaining_today") | default(0) | float > remaining_load ). Ok, ich merke schon: Der Satz ist schwer zu verdauen, vielleicht hilft ein Beispiel weiter: Angenommen der 10 kWh Akku ist zu 50 % geladen, fehlen noch 5 kWh bis dieser voll ist. Ist die PV-Vorhersage für den verbleibenden Tag größer als 5 kWh, löst das Template aus: Es besteht ein potenzieller Überschuss und die Zieltemperatur der Räume wird über die folgende Automatisierung angehoben. Damit kann die Heizung bereits aktiviert werden, bevor der Akku zu 100 % geladen ist. Und sollte die PV-Vorhersage stimmen, wird der Akku an diesem Tag dennoch später noch voll. Ursprünglich habe ich den Dienst "Forecast.Solar" und "energy_forecast_today_remaining" für die Steuerung verwendet, diesen aber mittlerweile mit einem Mix aus Wettervorhersage und den Ertragsdaten des Vortags ersetzt: im Template: "sensor.pv_panels_energy_today_remaining". Falls dazu Interesse besteht, mache ich mal einen gesonderten Artikel. Weitere Informationen zu den Automatisierungen, siehe: Home Assistant Automatisierung - Möglichkeiten & Grundlagen. Mithilfe der folgenden Seite kann die benötigte Energiemenge für die Warmwasseraufbereitung berechnet werden: Online Energie-Rechner: elektrischer Strom vs. Wärmepumpe.
Steckdose statt Ohmpilot?
Zusätzlich zur Wärmepumpe ermöglicht eine Zigbee-Steckdose das Aktivieren eines Heizstabs im Boiler und somit höhere Warmwassertemperaturen. Um die Steckdose nicht zu überfordern, habe ich den Heizstab mit nur 2kW angeschlossen: funktionell zumindest für die Warmwasseraufbereitung ein Low-Cost Ersatz für den Fronius Ohmpilot.
Automatisierung Ziel: Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser sowie Heizstab, abhängig vom PV-Überschuss steuern
Nachdem ich die Automatisierung mehrfach neu erstellt und überarbeitet habe, hier etwas vereinfacht meine finale Variante:
Die Automatisierung wird alle 15 Minuten gestartet, was den Vorteil hat, dass ein Neustart von Home Assistant keinen Einfluss auf die Automatisierung hat:
Für eine schnellere Reaktion könnte die Zeit verkürzt werden, oder weitere Trigger für bestimmte Ereignisse verwendet werden.
Die Aktionen habe ich thematisch in die Warmwasseraufbereitung und die Raumheizung gruppiert:
Dank der Trigger direkt im ESP-Home Projekt und der zuvor erstellten Skripts und Template-Sensoren bleibt die Logik in der Automatisierung relativ übersichtlich:
Warmwasser (WW-Wärmepumpe)
Der ESP übernimmt das Abschalten beim Erreichen der Zieltemperatur und verhindert das vollständige Abkühlen des Warmwassers. Die Automatisierung muss lediglich den Startzeitpunkt der Warmwasseraufbereitung bestimmen. Zur Festlegung des optimalen Zeitpunkts nutze ich den zuvor erstellten Template-Sensor für den PV-Überschuss (PV+) und setze als Aktion das Skript "Warmwasser ein" ein.
Optional: Heizstab (WW-Heizstab)
Die Logik für den Heizstab ermöglicht höhere Warmwassertemperaturen, was die Chance erhöht, dass das Warmwasser bei Sonnenschein erwärmt wird und Abends oder Nachts mehr Warmwasser zur Verfügung steht. Dies macht natürlich nur Sinn, wenn zu viel Strom produziert wird, da der Heizstab nicht so effizient wie die Wärmepumpe ist:
Der Heizstab wird aktiv, wenn mehr als 2kW ins Netz eingespeist werden: "Grid_power_kw < -2". 2kW. Schaltet sich der Heizstab ein, verkleinert dieser den Überschuss, daher verwende an dieser Stelle ein Wert-Template, um dessen Verbrauch abzuziehen.
{{( states("sensor.grid_power_kw") | float -
(states("sensor.warmwasser_active_power") | float(0) / 1000))
< - 2 }}
Heizung steuern (Puffer)
Die Logik der Raumheizung basiert auf Kriterien, die entscheiden, ob es bereits warm genug ist. Grundlage dafür ist die Raumtemperatur und dessen Solltemperatur: Template-Sensor "heizung_raumsolltemperatur". Wenn die PV-Anlage genug Strom erzeugt und die Wettervorhersage es zulässt, wird die Raumtemperatur mithilfe des Sensors PV+ (potenzieller Überschuss) um bis zu 1,3 °C über die Zieltemperatur angehoben. Nach 21:00 bis 2:00 Früh oder bei einer guten Wettervorhersage darf die Solltemperatur um bis zu 1 °C unter der eingestellten Solltemperatur liegen.
komplette (vereinfachte) Home Assistant Automatisierung: YAML
alias: Heating-Automation
description: ""
triggers:
- minutes: /15
trigger: time_pattern
conditions: []
actions:
- alias: Warmwasser
parallel:
- alias: WW-Wärmepumpe
if:
- alias: Wasser ein wenn
condition: or
conditions:
- condition: state
entity_id: binary_sensor.pv
state: "on"
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.heating_warmwasser
below: 44
then:
- data: {}
action: script.warmwasser_ein
continue_on_error: true
- alias: WW-Heizstab
if:
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.pv_sum_kw
above: 0.4
- alias: grid_power_kw < -2
condition: template
value_template: |-
{{( states("sensor.grid_power_kw") | float -
(states("sensor.warmwasser_active_power") | float(0) / 1000))
< - 2 }}
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.heating_warmwasser
below: 55
then:
- type: turn_on
device_id: 0a9f1a5a5a02fbf55cc577ac6c882b35
entity_id: switch.warmwasser_switch
domain: switch
else:
- type: turn_off
device_id: 0a9f1a5a5a02fbf55cc577ac6c882b35
entity_id: d31c0573e9c9d10aa19826e6a7631057
domain: switch
- alias: Puffer
if:
- alias: Warm genug,wenn eine der Bedingungen erfüllt ist
condition: or
conditions:
- alias: EG + 1 > Solltemperatur .. vor 2:00
condition: and
conditions:
- condition: or
conditions:
- condition: time
after: "21:00:00"
enabled: true
- condition: time
before: "02:01:00"
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.eg_temperatur
above: input_number.heizung_raum_solltemperatur
value_template: "{{ state.state | float + 1.0 }}"
- alias: "EG + 1 > Solltemperatur ... ab 2:00: Wait4PV"
condition: and
conditions:
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.eg_temperatur
above: input_number.heizung_raum_solltemperatur
value_template: "{{ state.state | float + 1.0 }}"
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.pv_panels_energy_today_remaining
above: 20
- alias: EG >= Solltemperatur ... kein PV+
condition: and
conditions:
- alias: PV+ nicht True
condition: not
conditions:
- condition: state
entity_id: binary_sensor.pv
state: "on"
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.eg_temperatur
above: input_number.heizung_raum_solltemperatur
value_template: "{{ state.state | float + 0.01 }}"
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.eg_temperatur
above: input_number.heizung_raum_solltemperatur
value_template: "{{ state.state | float - 1.3 }}"
alias: EG - 1,3 > Solltemperatur
then:
- data: {}
action: script.pufferspeicher_aus
else:
- action: script.skript_pufferspeicher_ein
data: {}
mode: parallel
trace:
stored_traces: 100
max: 10
In der Praxis nach über einem Jahr Betrieb → PV Eigenverbrauch: 75 % Autarkiegrad
Die Automatisierung arbeitet erst dann so richtig, wenn die Sonne scheint: An Tagen an denen genügend PV-Strom erzeugt wird (in grün), kann die Heizung (in gelb) während des Tages gestartet werden. Bei einer niedrigen PV-Prognose erlaubt die Automatisierung bereits nach 2 Uhr früh die eingestellte Zieltemperatur (bei mir 22,5 °C), wodurch die Heizung bereits früher aktiviert wird. Bei einer guten PV-Vorhersage wartet die Automatisierung, bis die Sonne scheint. Hier ein weiteres Beispiel einiger Tage mit 100 % Eigenverbrauch inkl. Batteriestatus:
Für die letzten 365-Tage, schaut die Energieverteilung meines Hauses in Home Assistant wie folgt aus:
Fazit
Das Steuern der Heizung ist eine einfache und kostengünstige Maßnahme um den Eigenverbrauch der PV-Anlage zu erhöhen. Wird der Boiler, oder Pufferspeicher tagsüber erwärmt, muss die Energie in der Nacht nicht wieder zugekauft werden: Davon profitieren nicht nur PV-Anlagen ohne Stromspeicher, auch beim Einsatz eines Akkus kann dieser entlastet und unter Umständen sogar etwas kleiner dimensioniert werden.
Zugegeben ist mein Setup weit von Plug-and-Play entfernt, auch funktionierte die Automatisierung erst nach einigem Tuning. Wer sich aber gerne mit automatischen Abläufen beschäftigt kann sich mit ESP-Home und Home Assistant ordentlich austoben und damit richtig Strom sparen.
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Fragen / Kommentare
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Warum hast du es so kompliziert gemacht mit der WW Aufbereitung? Ich hätte einen Temperatur Sensor eingebaut und abgefragt. nur wenn die Boilertemp unter 40 Grad und PV Überschuss dann aufheizen. Bei 65 Grad oder wenn kein Überschuss wieder abschalten. Und wenn Boiler unter 30 Grad zwangsweise anschalten bis 45 Grad. So will ich es umsetzen ohne Relais das der Heizung was vorgaukelt. Aber ich nutze auch einen Heizstab im Sommer und Pelletsheizung statt einer WP
Danke für dein Feedback: Ja, wenn du als Stromheizung nur einen Heizstab verwendest, kannst du das sicher wesentlich einfacher umsetzen. Ich kombiniere die Wärmepumpe, den Heizstab, die PV- und Akkudaten für die Steuerung vom Warmwasser und Heizung. Neben der Heizung sollte die Wärmepumpe primär die Warmwasseraufbereitung übernehmen, da diese weniger Energie als ein Heizstab benötigt. Eine Wärmepumpe kann nicht so einfach wie ein Heizstab ein- und ausgeschaltet werden: dazu verwende ich eben die beschriebenen Relais. Zudem sollte der Heizstab bei mir erst dann verwendet werden, wenn ein Überschuss vorhanden ist und das Wasser bereits von der Wärmepumpe auf dessen maximal mögliche Temperaturniveau gehoben wurde.
Beitrag erstellt von Bernhard