Software Virtualisierung Anwendungsvirtualisierung Sandbox
Unter Anwendungsvirtualisierung wird das Isolieren von Anwendungen vom Betriebssystem (OS) verstanden. Ermöglicht wird dies durch eine Virtualisierungsschicht zwischen Anwendung und dem OS. Die Anwendungs-Virtualisierung steht im Gegensatz zur OS-Virtualisierung, welche eine Virtualisierungsschicht zwischen Hardware und Betriebssystem einsetzt, siehe: PC virtualisieren Windows HyperV vs VMware vs VirtualBox.
Vorteile der Anwendungsvirtualisierung?
Ursprünglich wurde die Anwendungsvirtualisierung als Lösung für schnelle Software-Rollouts und ein sicheres Betreiben von Anwendungen angepriesen. Virtualisierte Anwendungen müssen in der Regel nicht installiert werden und laufen in einer sogenannten Sandbox, wodurch nur erlaubte Teile des Betriebssystems geändert werden können. Änderungen von dem virtualisierten Programm werden nicht direkt auf den Rechner geschrieben, sondern in eine virtuelle Registrierung / Filesystem, damit das Programm keinen Schaden am Rechner verursacht, bzw. Konflikte mit anderen Programmen vermieden werden. Dadurch ist es zum Beispiel möglich auf ein und dem selben Rechner verschiedene Office-Versionen zu betreiben.
Weiters tauchte bei der Anwendungsvirtualisierung oft der Begriff Application Streaming auf (speziell bei den Enterprise Produkten). Damit ist gemeint, dass freigegebene virtuelle Programme nur die Bereiche laden, die beim Arbeiten mit diesem Programm benötigt werden. Wird beispielsweise eine zentral freigegebene Anwendung übers Netzwerk gestartet, werden nur Programmteile die zum Starten benötigt werden über das Netzwerk geladen, beim Arbeiten mit dem Programm werden nach und nach benötigte Teil angefordert. Dadurch wir der Anwendungsstart beschleunigt und das Netzwerk entlastet.
hat sich die Anwendungsvirtualisierung nicht durchgesetzt?
Nach einem anfänglichen Hype sind viele der ursprünglichen Lösungen zur Virtualisierung von beliebigen Programmen nicht mehr am Markt. Sie wurden nicht mehr weiter entwickelt, verkauft, umbenannt oder werden nicht mehr supported. Als Beispiele werden MojoPac und Citrix Application Streaming nicht mehr weiterentwickelt, die freie Version des "Cameyo Packager" wird nicht mehr unterstützt und Symantec Endpoint Virtualization Suite(vormals Altiris Software Virtualization Solution (SVS)), Novell ZENworks Application Virtualization, Evalaze, Ceedo, JauntePE, Xenocode, InstallFree und viele mehr konnten sich nicht durchsetzen. Interessant ist allerdings Sandboxie: die Software ist seit Version 5.40 OpenSource, siehe auch: Sandboxie Plus 1.15.4 - sicher im Internet
Die klassischen Produkte für eine Anwendungsvirtualisierung feiern, entgegen so mancher Ankündigung, bis dato keinen Durchbruch, im Gegenteil: es ist in den letzten Jahren richtig ruhig um die Lösungen geworden und die immer noch vorhandenen Lösungen, wie VMWare Thinapp und Microsoft App-V (früher SoftGrid), sind vielmehr Nischenprodukte geblieben. Dabei wird die Technik der Anwendungsvirtualisierung mehr genützt den je, nicht als Lösung für beliebige Programme, vielmehr als Lösung für bestimmte Programme:
Eigenständige Sandbox - Programme
Ähnlich der Anwendungsvirtualisierung wird in bestimmten Programmen eine integrierte Sandbox eingesetzt, hauptsächlich um die Sicherheit und Stabilität zu erhöhen. Als berühmtes Beispiel verwenden neben dem Acrobat Reader alle gängigen Webbrowser eine Sandbox, siehe auch: Der beste Browser: Google Chrome und Blink vs. Firefox.
Container - Docker
Eine spezielle Form der Anwendungsvirtualisierung ist Docker. Für Docker werden Services in sogenannten Containern betrieben. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Varianten der Anwendungs-Virtualisierung, welche auf dem OS und vorhanden Files und Bibliotheken aufsetzen, verwendet Docker den Kernel und zusätzliche Softwarepakete. Docker wird hauptsächlich für den Betrieb bestimmter Services verwendet, siehe auch: Docker.
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